10 Tage Kameltrekking in der Wüste Sinai

Ein faszinierendes Retreat in der Wüste

Die Wüste ist ein Ort mit unendlicher Weite, ein Meer aus Sand und ein Ort der Stille. Um ein faszinierendes Retreat in der Wüste zu erleben und unter freiem Himmel zu schlafen, eignet sich die Méharée – Das Kameltrekking.

Meine liebe Schwester lässt uns an ihrem 10-tägigem Retreat Kameltrekking in der Wüste Sinai, und an ihren Gedanken und Gefühlen, teilhaben.

Weitere Möglichkeiten für entspannende und faszinierende Auszeiten findest du im Artikel Auszeit für die Seele.

Du möchtest selbst an einer Wüstenwanderung teilnehmen? Begleite Mara in der Sahara!

Auszeit vom Alltag

Ich hatte die Nase so voll, von der Hetzerei in der Arbeit, dem Gefühl immer erreichbar sein zu müssen und eingezwängt zu sein.

Kameltrekking Retreat in der Wüste Sinai

Das war im Spätsommer 2018 und ich erinnerte mich an die Erzählungen einer Freundin über ihren Wüstenurlaub, der mir als ideales Kontrastprogramm erschien. Drum habe ich schnell Erkundigungen eingeholt, direkt per E-Mail mit der Veranstalterin vor Ort, also in Ägypten, Kontakt aufgenommen, bin über meinen Sparsamkeitsschatten gesprungen und hab gebucht!

Das ging alles ratz-fatz und jetzt kommt der beste Teil: Obwohl es normalerweise eine Mindestteilnehmerzahl für diese Kameltrekking Retreats durch die Wüste gibt, erhielt ich die Zusage, obwohl ich drei Wochen vor Start der einzige angemeldete Gast war!

Faszinierender Wüstenurlaub

Letztendlich kam noch eine Kurzentschlossener als ich dazu und so startete ich in mein faszinierendes Wüstenabenteuer. Kurzes Kennenlernen und Abstecken der Rahmenbedingungen zwischen Sabera, der Wüstenfrau aus den Niederlanden, meiner Reisekollegin Martina und mir, fand in Sharm-el-Sheik statt, bevor wir am nächsten Morgen kamikazemässig in Saberas Auto gen Norden rasten, wo der Einstieg in die Wüste war.

Vorbereitung Retreat Kameltrekking

Beim Scheich trafen wir die beiden Beduinen, Mohammed und Mustafa, die uns begleiteten, für unsere Versorgung und unsere Sicherheit sorgten. Eigentlich war für jede von uns ein Kamel vorgesehen, das uns und die Vorräte durch den Sand hätte schaukeln sollen. Mein Kamel und ich waren uns aber von vornherein einig, dass ich sonst auch eher der Selbstgeher bin und dass das auch besser so bleiben sollte...

Langeweile in der Wüste

Schnitt und Zeitsprung zum Tag zwei der Tour. Mittagspause an einer schönen Felsformation, die für die Beduinen Schatten zum Kochen und für uns zum Rasten bietet. Ich glaube, mir ist langweilig. Kein Handy, kein Buch, wir sollten, konnten, durften nicht beim Essenzubereiten helfen, sich unterhalten war auch nicht vorgesehen, wir sollten nur „sein“ und die Wüste spüren. Mir ist jetzt wirklich langweilig! Das ist ein wahrhaftiges Retreat - Ein kompletter Rückzug aus dem Alltag!

Ich kann nicht dösen, weil ich mich nicht verausgabt habe und dösen, was ist das eigentlich? Ich brauch einen Roman, eine Parallelwelt zum Eintauchen, Abtauchen - Wie spät wird es wohl sein? Wann ziehen wir endlich weiter? Wieder bewegen, weiter, schließlich Schlafplatz suchen, und wieder aktiv sein!

Abendritual und Schlafplätze in der Wüste Sinai

Die Schlafplätze waren meist an großen Felsen, die Rückzug für das Open Air Schlafzimmer für Martina und mich, um die Ecke die Koch- und Schlafstelle der Beduinen und um die nächste Ecke die Schlafstatt für Sabera bot, so dass keiner sich sah, aber man dennoch in Rufnähe war.

Die Beduinen machten wieder ein Lagerfeuer, aus dem Holz, das wir auf dem Weg gesammelt bzw. ausgegraben hatten. Einer der beiden versorgte die Kamele, während der andere zu kochen anfing, während wir die Lage abcheckten und die Schlafzimmer bezogen, mag heißen: Steine aus dem Weg räumen, Thermarest positionieren, noch geschlossenen Schlafsack drauf, geschlossene Reisetasche draufwuchten, aufs Badezimmer einigen und evtl. kurz mit der zugeteilten 1,5l Flasche Wasser den gröbsten Schmutz abwaschen.

Dann Abendstimmung genießen, ein bisschen plaudern und die Weite genießen, bevor es dann am Lagerfeuer Abendessen gab. Kartoffeln, Nudeln oder Reis mit Gemüse, es schmeckte jedes Mal herrlich. Danach noch ein Tee und bevor es ganz dunkel wurde, also gegen 17.30 mussten wir an unseren Lagern sein und im Schlafsack.

Sternenhimmel und Sternschnuppen in der Wüste Sinai

Der Sternenhimmel war phänomenal und auch wenn abends doch hin und wieder der Wunsch nach einem Buch kam, hielt die Not sich in Grenzen. Es war so faszinierend, die Sterne aus dem Schwarz wachsen zu sehen, auf Sternschnuppen zu warten und den Geräuschen zu lauschen.

Langeweile ade und hallo Entschleunigung

Recht schnell war mir auch mittags nicht mehr langweilig: ich saß oft nur in meinem schattigen Plätzchen und schaute den Kamelen auf der Suche nach Gras zu, erwartete mit Spannung, ob die Staubwolke am Horizont tatsächlich ein Auto war (auch Beduinen fahren lieber mit dem Auto als mit dem Kamel zu reiten) und wo das wohl hinfahren würde, während ich eine Siesta lang zwei Mauersegler bei ihren tollkühnen Flügen beobachtete. Entschleunigung vom feinsten.

Ich fand es so herrlich, mit wie wenig man auskommen konnte: So wenig künstliche Zerstreuung, so wenig Naschereien, so wenig Wasser. Dafür gabs so viel zu sehen, so viele Sterne und so viel Stille.

Kameltrekking pur, aber mit Luxus

Klar war das Kameltrekking Retreat dennoch eine Luxustour, wir mussten unser Gepäck nicht selber tragen , wir wurden wundervoll bekocht und durften nicht mal schnippeln oder beim Abwaschen helfen, wir waren sicher als Gäste des Beduinenstammes unterwegs.

Mohammed und Mustafa kannten die Gegend, konnten die Spuren lesen und haben einmal sogar eine Sandviper in der Nähe unseres Schlafplatzes gefangen.

Ein weiterer Luxus war, dass jeder morgens, mittags und abends eine 1,5l Flasche Wasser für sich bekam, also 4,5l zum Trinken, waschen und sammeln.

Größter Luxus beim letzten Abend Kameltrekking

Am letzten Abend bauten Martina und ich uns unter Anleitung von Sabera, die alle Plätze natürlich in- und auswendig kannte, eine versteckte Dusche. Die gesammelten Wasserflaschen heizten sich in der Sonne erst auf und dann hieß es: Wasser marsch! Mit Haare waschen! Ein Traum :-)

Wüstenurlaub Retreat

Für ein Kameltrekking bedarf es einer gehörigen Portion Mut und einen großen Sprung aus der Komfortzone!

Ein Retreat bedeutet Rückzug vom Alltag und gerade in der Wüste ist man weit weg vom Trubel und der Hektik des Lebens. Dieses Gefühl sind wir in der heutigen Zeit nicht mehr gewohnt, es kann uns zu schaffen machen, wenn wir nichts zu tun haben und einfach nur sind.

Viele weitere Retreats zu den Themen Stille, Meditation und Achtsamkeit findest du auf meiner Plattform find your retreat.

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